Woher kommt das? “Bis in die Puppen feiern” und dann “Blau Machen”

Patricia Hinsen-Rind
3. Januar 2018
Woher kommt das?  “Bis in die Puppen feiern” und dann “Blau Machen”

Der Ausdruck “bis in die Puppen” bedeutet “lange”. Im Falle der Überschrift wurde also sehr lange gefeiert. Wahrscheinlich bis in die frühen Morgenstunden.

Seinen Ursprung hat der Spruch im Berlin Friedrichs des Großen. Damals gestaltete der Architekt Freiherr von Knobelsdorff im Auftrag des Monarchen den “Großen Stern” im Berliner Tiergarten. Der “Große Stern”, ein Platz den es heute noch gibt, war damals ein Park mit Alleen, Hecken und Götterstatuen nach antikem Vorbild. “Berliner Schnauze” ist nichts Neues, daher hatten diese Statuen schnell den Spitznamen “Puppen”. Zum einen, weil sie Statuen waren, aber auch weil viele von ihnen leicht bekleidete Frauen darstellten. Ein Spitzname für “Frau” oder “Mädchen” ist ja bekanntlich “Puppe”.

Da der Tiergarten samt “Großen Stern” damals relativ weit außerhalb der eigentlichen Stadt lag, bedeutete ein Spaziergang dorthin einen langen Weg. Daher wurde ein Spaziergang “zu den Puppen” schnell als Begriff für einen weiten Weg verstanden. Im Lauf der Zeit wurde aus dem “weiten Weg” ein Begriff für “lange” (Wege, Feiern, Schlafen usw.).

Zum Leidwesen vieler Vorgesetzten feiern manche Mitarbeiter am Sonntagabend “bis in die Puppen” und machen dann am Montag “blau”.

“Blau machen” bedeutet seiner Arbeit fernbleiben oder diese nicht zu verrichten. Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Färberhandwerk. Im Mittelalter war das Färben ein mühsamer, oft unangenehmer Prozess mit hohem Zeitaufwand. Färber galten als schmutziges Gewerbe und waren damals meistens auf das Färben in einer Farbe spezialisiert. So gab es z. B. Schwarzfärber, Tuchfärber und auch Blaufärber. Weil die Farbe Blau meist aus der Pflanze “Weid” gewonnen wurde, hießen die Blaufärber auch “Weidfärber”.

Der Färberweid, auch als Deutscher Indigo bekannt, ist eine zweijährige Pflanze und gehört zu der Familie der Kreuzblütengewächse. Die Farbe Blau entsteht durch die Oxidation der eingefärbten Stoffe an der Luft.

Meistens wurden die Stoffe montags auf die Leine gehangen. Da der Prozess des Oxidierens relativ viel Zeit in Anspruch nahm, hatten die Färber an diesem Tag wenig zu tun. Sie “machten also blau”.

Es ist übrigens kein Zufall, dass “blau machen” und “blau sein” die gleiche Farbsymbolik verwenden…

Quellen: erfurt-lese.de, Wikipedia

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