Stutenbeißen

Patricia Hinsen-Rind
28. Juni 2022
Stutenbeißen

☝️Are girls really made of sugar and spice?

Kurz vor Beginn der Pandemie war ich bei einer Live-Veranstaltung. Eine Rednerin sprach inhaltlich sehr klug, dabei blieb sie anschaulich und humorvoll. 

Beim anschließenden “Get-Together” traf ich auf eine Gruppe von Frauen, die sich über diese Rednerin unterhielten. Die Kommentare konzentrierten sich ausschließlich auf deren Aussehen. So hatte sie, unter anderem, “Betthaare”, war “wie eine Vogelscheuche” gekleidet und hatte “definitiv ein paar Kilos zu viel”.

Selten habe ich ein besseres Beispiel des “Stutenbeißens” erlebt.

☝️Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Begriff im Deutschen ein beliebter Stereotyp. Angelehnt an das Konfliktverhalten von Stuten, beschreibt er ein geschlechtsinternes Konkurrenzverhalten.

Wie unterhält man sich darüber auf Englisch? Anders!

Im Englischen gibt es kein direktes Pendant zum “Stutenbeißen”, am ehesten kämen “bitchiness”, oder “bitchy behavior”.

☝️Woher kommt diese “bitchiness”?

Laut einer Studie von Abraham Buunk fallen wir Frauen hier auf uralte Muster zurück.

Das alte englische Sprichwort “Sugar and spice and everything nice, that’s what girls are made of” behält demzufolge leider immer noch seine Gültigkeit.

👧Mädchen werden zum “lieb sein” erzogen. So führen Frauen Machtkämpfe eher unterschwellig, empfinden Konkurrenz als Bedrohung, orientieren sich weniger an der Leistung, sondern an der Person der Konkurrentin.

👦Jungs dagegen sind Kampf und Rivalität gewohnt. Männer streiten durch Leistung, Erfolge führen zu Macht und Anerkennung. Das eliminiert die Notwendigkeit eines unterschwelligen Handelns.

“Eine waschechte, offene Niederlage, wie sie bei Männern vorkommt, verbietet bei Frauen der gesellschaftliche Anstand, der weibliche Sozialcharakter und “die Moral des Nicht-Verletzens”. (Prof. Dr. Birgit Rommelspacher)

Dabei ist für Frauen der Zusammenhalt doch so enorm wichtig. Es gibt noch so viel zu tun. Themen wie Gleichberechtigung, Equal Pay, Kinderbetreuung oder Sexismus sind nur ein kleiner Teil der zu bewältigenden Herausforderungen.

Frauen zeichnen sich durch ihre emotionale Intelligenz, ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Empathie Fähigkeit aus – diese Qualitäten müssen wir nutzen, anstatt Energie durch Stutenbeißen oder bitchiness zu vergeuden.

*Studie “Sexueller Wettkampf bei der Arbeit: Geschlechtliche Unterschiede von Neid und Missgunst am Arbeitsplatz”, 2012: Abraham P. Buunk, Rosario Zurriaga, Pilar Gonzalez; Alejandro Castro-Solano. “Mitmenschlichkeit und Unterwerfung. Zur Ambivalenz der weiblichen Moral”, Prof. Dr. Birgit Rommelspacher.

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