Hüte dich vor Falschen Freunden: Denglische Ladung
A: “Die Datei ist oben”.
B: “Wie, die Datei ist oben”?
A: “Oben halt, im Internet”.
B: “Ach, hast du sie schon hochgeladen”?
A: “Ja, ich habe sie vorhin upgeloadet”.
Richtig, im Neudeutschen Computerjargon (englische Fachsprache dafür: “computerese”) lädt man nichts mehr “hoch” (ins Internet). Man uploadet es bzw. loadet es up z. B. auf einer Lernplattform. Denglisch in seiner schönsten Form, nämlich als Scheinanglizismus.
Auch hier gibt es ein “echtes” englisches Wort, ein Verb, nämlich “to upload (something)”. Übersetzt ins Deutsche bedeutet das, welch Überraschung: “hochladen”. Und über viele, viele Jahre war “hochladen” auch der Begriff, der in Deutschland verwendet wurde.
Bis “hochladen” einfach nicht mehr “chillig” genug war. Dann musste etwas Englisch klingendes her. Das Ergebnis ist die Wortquälerei, mit der sich dieser Beitrag befasst.
Hier daher der notwendige Intensivkurs Englisch. Wie auch sonst bei Pseudoanglizismen gilt: Im englischen Sprachgebrauch ist das kein Wort. Kein englischsprachiger Mensch kann mit “upgeloadet” oder “loadet es up” etwas anfangen. Im günstigsten Fall wird ein native speaker das “upload” im Wort heraushören und schlussfolgern, dass der Deutsche ein Verständnisproblem hat.
Ju underschtand?
Englisch für Fortgeschrittene. Oder für Runaways?
Mehr zu diesem Falschen Freund gibt’s morgen im InfoChannel. Reinschauen. Anschauen. Lächeln. Lernen. https://www.youtube.com/c/Englisch-nach-massDe