Woher kommt das? Der Boykott und die Sabotage – Teil 1
Den “Boykott” verdankt die Menschheit der Auflehnung der irischen Bevölkerung gegen die englischen Besatzer. England regierte Irland über 800 Jahre lang, oft wurden grausame Praktiken und Repressalien gegen die irische Bevölkerung eingesetzt. Über viele Jahrhunderte waren die Iren Menschen zweiter oder dritter Klasse im eigenen Land.
Während dieser langen Besatzungszeit, deren Nachwehen heute noch spürbar sind (Stichworte: IRA, Nordirland), gab es immer wieder Aufstände der irischen Bevölkerung gegen die englische Herrschaft.
So auch der “Land War”. Ein Aufstand der irischen Pächter gegen die meist abwesenden englischen Großgrundbesitzer, die “landlords” und deren Verwalter. Die Pächter schlossen sich in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh. in “Leagues” zusammen, um sich gegen Zwangsvertreibungen, überhöhte Pachtzahlungen und Unterdrückung durch die “landlords” zu wehren. Ein von den “Leagues” eingesetztes Mittel des Widerstands war die Verweigerung der Pachtzahlungen an die Grundbesitzer.
1880 stellte John Crichton 3rd Earl of Erne den Gutsverwalter Charles Cunningham Boycott zur Verwaltung seiner Ländereien in der irischen Grafschaft (county) Mayo ein. Charles Boycott hatte den Ruf eines furchtbaren Schurken, eines “üblen Menschenschinders”. So kam es, dass Charles Boykott einer der ersten war, dessen Pächter die Zahlung verweigerten. Seine Haltung den Pächtern gegenüber führte letztendlich dazu, dass niemand mehr für ihn arbeiten wollte. Auch wollte niemand mehr etwas von ihm kaufen oder ihm etwas verkaufen. Sogar die Eisenbahn weigerte sich, sein Vieh zu befördern.
Bereits im November 1880 benutzte die “London Times” bereits den Begriff “boycotting” (to boycott) um diese Form des Widerstands zu beschreiben.
Handelsblatt, Wikpedia, “Ireland Awakening”
Im nächsten Blog: Teil 2 – Die Sabotage