Lustige Übelsetzungen: Von den Tücken der Übersetzungshilfen
Vielerorts wird an automatischen “Übersetzern” gearbeitet. So zum Beispiel die “Translate Glasses” der japanischen Firma NTT Docomo. Eine Brille, die Texte in die gewünschte Sprache übersetzen soll. Der Haken an dieser Art Automatik spiegelt sich übrigens schon im Namen der Brille wider, richtig wäre hier nämlich “Translation Glasses”.
Dann gibt es noch Google Translator und allerlei weitere Übersetzungs-Apps. Alle verheißen mehr oder minder zeitnah das Ende menschlicher Übersetzer. Noch besser, Maschinen oder Programme werden angeblich nicht nur den Übersetzer überflüssig machen, sie werden auch der Notwendigkeit Fremdsprachen zu erlernen ein Ende bereiten.
Denn wie bei “Star Trek” werden wir bald angeblich “Universal Translators” haben, also Geräte, die simultan von einer Sprache in die andere übersetzen. Einen Prototyp in Form eines Ohrsteckers gibt es bereits, er wird von der Firma Waverly Labs vermarktet.
Bevor jetzt Szenarien aus “Terminator” befürchtet werden, in denen Maschinen die Welt regieren, kann ein Blick auf die Kompetenzen des “Google Translators” hilfreich sein, denn diese technischen Errungenschaften haben ihre Grenzen.
Die folgenden Texte wurden von “Google Translator” übersetzt.
Originaltext Englisch: Our market leading management team is supported by a network of local professionals who take enormous pride in regularly exceeding customer expectations and who work together to create ongoing mutual value for all parties involved.
Deutsche Übersetzung: Unser marktführendes Managementteam wird von einem Netzwerk von lokalen Fachleuten unterstützt, die enorme Stolz haben, die Erwartungen der Kunden regelmäßig zu übertreffen und zusammenarbeiten, um für alle Beteiligten einen gegenseitigen Wert zu schaffen.
Originaltext Englisch: We build lasting relationships with our customers and are committed to understanding and serving their needs.
Deutsche Übersetzung: Wir bauen dauerhafte Beziehungen zu unseren Kunden und zu verstehen begangen und ihre Bedürfnisse zu dienen.
Diese Übersetzungen sind ein anschauliches Beispiel dafür, dass ein Übersetzungsprogramm zwar eine Richtung weisen und einen groben Sinn deutlich machen kann, aber selbst die Lieferung eines grammatikalischen korrekten Ergebnisses ist nicht möglich. Geschweige davon, dass stilistische Anforderungen berücksichtigt werden.
Sehr einfache Texte sind für “Google Translator” und Co. tatsächlich kein Problem mehr, aber komplexe Texte, Idiomatik, Slang, Wortspiele oder Zweideutigkeiten werden meistens fehlerhaft übersetzt und grenzen teilweise an Kauderwelsch.
Beruhigend, dass der Mensch doch (noch) nicht von Maschinen ersetzt werden kann.