Hüte dich vor Falschen (Urlaubs) Freunden: Zaubertricks im Pub
Es ist wieder Urlaubszeit. Zeit weg zu fahren. Zeit sich zu erholen. Zeit sich zu blamieren.
Damit der Urlaub ohne größere Pannen genossen werden kann, habe ich hier einige der beliebtesten Beispiele für sprachliche Peinlichkeiten aller Art zusammengefasst.
Es ist heiß. Der Planet brennt. Ein kühlendes Getränk ist dringend erforderlich. Der deutsche Urlauber schleppt sich, schweißüberströmt, mit letzter Kraft in den Pub, schaut den Barkeeper hilfesuchend an, und spricht die magischen Worte: “I become a Gin Tonic”.
Und der Barkeeper? Handelt er? Mixt er mit fliegenden Händen? Lindert er das offensichtliche Leiden des Verdurstenden? Nein, er schaut den Urlauber einfach nur fragend an. Zweifelt vielleicht an dessen geistigen Fähigkeiten. Fragt sich ob die Möglichkeit eines Hitzeschlags besteht.
Denn, was der Urlauber dem Bartender gerade gesagt hat ist, dass er sich gerne in einen Gin Tonic verwandeln möchte. Wobei nicht nur das Wort “become” in diesem Fall falsch ist, auch Gin Tonic gibt es im Englischen nicht. Beides sind nämlich “Falsche Freunde”.
Der “Gin Tonic” ist relativ einfach, hier fehlt lediglich das Wort “and”. Auf Englisch ist das kühle Getränk nämlich ein “Gin and Tonic”. Rätsel gelöst.
Aber, was ist mit der Verwandlung in den erquickenden Trank? Es ist zwar absolut verständlich, dass man sich an heißen Tagen gerne in einen kalten Cocktail verwandeln möchte, aber dazu braucht man Harry Potter und keinen Barkeeper.
Die Falle liegt in der Ähnlichkeit des deutschen “ich bekomme” mit dem englischen “to become”. Obwohl sich die Wörter so ähneln haben sie dennoch eine ganz verschiedene Bedeutung.
“To become” bedeutet nämlich “sich in etwas zu verwandeln” und hat nichts mit “bekommen” zu tun.
Kein Wunder also, dass der Bartender den Urlauber fassungslos ansah. Auch wenn er eine Vielzahl von Cocktails zaubern kann, einen Menschen in einen Cocktail zu verwandeln ist doch eine ganz andere Hausnummer.
Im nächsten Blog: Hüte dich vor Falschen (Urlaubs) Freunden: Schmutzige Windeln