Mehrsprachigkeit: Teil 2 – Bessere Wahrnehmung

Patricia Hinsen-Rind
22. Juli 2020
Mehrsprachigkeit: Teil 2 – Bessere Wahrnehmung

Haben Sie schon mal von der kanadischen Forscherin Ellen Bialystok gehört?

Ellen Bialystok betreibt bahnbrechende Forschung. Ihre Studien beweisen: Mehrsprachigkeit bringt viele Vorteile und das nicht nur in der Kommunikation.

Neueste Forschungsergebnisse belegen:

Mehrsprachigkeit

•macht Menschen intelligenter
•fördert kognitive Wahrnehmung
•verzögert das Eintreten von Demenzsymptomen

Teil 2: Kognitive Wahrnehmung

Der Begriff kognitiv bezeichnet menschliche Funktionen, die mit Wahrnehmung, Lernen, Erinnern, Denken und Wissen einhergehen. Aufmerksamkeit, Kreativität, Orientierung und Vorstellungskraft sind alles kognitive Funktionen.

Unser menschliches Sprachsystem findet sich in bestimmten Arealen des Gehirns und zwar im Nucleus caudatus und dem Anterioren Cingulären Cortex (ACC). Diese Areale regulieren zusätzlich zur Sprachlichen, auch andere wichtige Funktionen wie Entscheidungsprozesse, Konfliktlösungen und Empathie.

Es sind diese Funktionen im Gehirn, die ein- und ausgehende Informationen steuern, unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge lenken und mögliche Hindernisse feststellen und einkalkulieren. Hier sind laut Bialystok, multilinguale Menschen im Vorteil.

Um diese Zusammenhänge zu verstehen lohnt sich ein Blick in das Gehirn mehrsprachiger Menschen.

Im Moment des Sprechens wird das gesamte Sprachsystem aktiviert. Bei Menschen die mehr als eine Sprache sprechen, muss das Gehirn dann erkennen, welche Sprache gerade gesprochen wird, diese Sprache aktivieren und gleichzeitig die anderen vorhandenen Sprachen unterdrücken. Diese Handlung ist die Ausübung einer “kognitiven Kontrolle”, einer “exekutiven Funktion”.

Und genau hier scheint die Lösung zu liegen. Denn diese Regionen des Gehirns sind bei multilingualen Menschen besser ausgebildet. Insbesondere der ACC ist davon betroffen.

Mehrsprachige Menschen nutzen den ACC viel häufiger als Einsprachige. Bei jedem angewendeten Wort muss entschieden werden, in welcher Sprache das Wort benötigt wird. Dadurch wird jede Wortwahl zu einer komplexen Aufgabe. Das Gehirn reagiert auf diese Anforderungen wie ein Muskel der trainiert wird.

Im nächsten Blog: Mehrsprachigkeit verzögert Demenz

Quellen: www.dmsg.de, Zeit Online, Welt am Sonntag, Constraining Multiple Grammars. Second Language Research, Effekte von Aus- und Weiterbildung auf die Sprachförderkompetenz frühpädagogischer Fachkräfte.” Frühe Bildung. Bilingualism as a protection against the onset of symptoms of dementia.

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